Die kleine Feldmaus zähmt wilde Tiere

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Es war ein herrlicher, lauer Sommertag. Die kleine Feldmaus und ihre Freunde spielten den ganzen Tag auf dem Feld beim Weiher. Sie spielten Fangen, Verstecken und rannten um die Wette.

„Ich habe eine Idee!“ Wenn die Feldmaus so anfing, dann waren die Freunde immer ganz gespannt. „Wir spielen Zirkus!“ „Zirkus?“ wunderte sich das kleine rosa Schweinchen. „Ja! Zirkus. Ich bin der Dompteur und ihr seid die wilden Tiere.“ „Was soll ich kleiner Frosch denn sein.“ „Du bist eine Robbe.“ „Was?“ Der Frosch konnte es nicht glauben. Eine Robbe! So ein Quark. „Und ich?“ fragte der Igel. „Du bist…“ Die Feldmaus überlegte kurz. „Du bist ein Pferd.“ „Ich bin doch kein Pferd.“ wand der Igel ein. „Ein Pferd hat doch keine Stacheln.“ „Wir spielen doch nur. Und du, Schweinchen, bist ein Löwe.“ „Yeah! Ich bin der Löwe. Huarrrrg!“ brüllte das Schweinchen gleich.

Kurz darauf saßen die drei „Tiere“ um die Feldmaus herum und „bedrohten“ sie. Die Feldmaus schwang ein längliches Blatt wie eine Peitsche. „Wilde Tiere! Gehorcht! Tut, was ich sage!“ Und das Blatt sauste über ihre Köpfe hinweg. „Roaaarrrr!“ brüllte das Schweinchen. „Hui hihihihi hi. Brrrr.“ machte das Pferd und warf den Kopf hin und her. „Urk Urk Urk.“ freute sich die Robbe, bis sie den Löwen auf sich zukommen sah.

Der Frosch hopste weg. „Laß mich in Ruhe, Schweinchen. Du bist kein Löwe.“ Aber das Schweinchen rannte hinter der Robbe her. „Grrrrr. Ich habe Hunger!“ „Stop Löwe!“ rief der Dompteur. „Gehorche mir! Setz dich hin und laß die Robbe in Frieden.“ Der Löwe setzte sich hin, grummelte aber weiter vor sich hin.

Unterdessen wollte das Pferd abhauen. Der Igel galoppierte zum Feldrand. Naja, eigentlich stapste der Igel ganz gemächlich, wie ein Igel eben stapst. Aber im Spiel geloppierte das Pferd schnell wie der Wind über das Feld. „Pferd! Bleib stehen. Brrrrrr!“ machte die Feldmaus. Ähm… der Dompteur. Und das Pferd wurde immerhin langsamer.

Die Robbe saß nun wieder direkt neben dem Dompteur und machte ständig ihr Maul auf. „Urk Urk!“ sagte sie. Und die Feldmaus fragte: „Was ist kleine Robbe? Hast du Hunger?“ „URK URK!“ rief die Robbe glücklich und wartete auf einen Fisch. Die Feldmaus hielt ihr einen Maiskolben hin, der am Feldrand gelegen hatte. „Öäh!“ machte die Robbe und schüttelte den Kopf. „Los iß!“ rief der Dompteur. „Damit du durch diesen brennenden Reifen springen kannst, wenn ich es sage!“

„Was soll ich tun?“ regte sich der Frosch auf. „Ich springe doch nicht durch einen brennenden Reifen!“ „Nur aus Spiel. Manno! Hier ist Phantasie gefragt.“ „Phantasie. Quark alles. Ich will keine Robbe sein.“ „Okay, dann bist du eben ein… genau! Ein Zebra.“ „Schon besser.“ freute sich der Frosch. Und schaute sich zufrieden seine gedachten Streifen an. Dann fing er an, zu hopsen, ääh… zu galoppieren, so wie der Igel. Der Igel gesellte sich dazu und flüsterte dem Zebra etwas in das Zebraohr.

Dann galoppierten die beiden Seite an Seite auf den Feldrand zu in Richtung Koppel. „Halt! Bleibt stehen.“ rief der Dompteur. Aber Pferd und Zebra verstanden sich scheinbar prächtig und dachten gar nicht daran, zu gehorchen. Sie trabten weiter Richtung Koppel. „He ihr zwei! Was habe ich euch gesagt? Stehenbleiben und zurückgaloppieren. Sofort!“.“Pah! Wir denken gar nicht daran. Fang uns doch wieder ein. Dein Löwe kann ja helfen.“

Genau! So wollte der Dompteur es machen. „Löwe! Sei grimmig und fang mit mir die beiden Galoppeltierchen wieder ein!“ GRROARRR war die Antwort und der Löwe sprintete zur Koppel, an der die beiden Reiterlieblinge bereits angekommen waren. „Grrrrr! Huaaarr!“ machte der Löwe und fiel das Zebra von hinten an. „Aua!“ rief der Frosch und boxte dem Löwen in die Pobacke. „Du kannst mich doch nicht beißen! Du Kuscheltier.“ „Aber ich bin ein Löwe. Und Löwen fressen Zebras,“ „Aber doch nicht aus Spiel! Du Drei-Käse-Hoch.“ Dann suchte sich der Löwe das Pferd aus. „Ne ne ne ne ne!“ rief der Igel gleich, als er den Löwen auf sich zukommen sah. „Wenn du mich auch nur mit dem Schnurrbart piekst, mache ich einen Knoten in dein Löwen-Ringelschwänzchen.“

Das Schweinchen blieb beleidigt stehen und fing an zu schmollen. Eine kleine Träne lief auf seiner linken Wange herunter. „Oh man Schweinchen! Ich hab’s nicht so gemeint.“ Das Schweinchen fing ein wenig an, zu lächeln. „Okay, du darfst mich beißen. Aber nicht doll!“ Und der Löwe nahm den Pulli vom Igel in das Schnäuzchen und grinste bis über beide Ohren. Der Igel verdrehte die Augen. „Jetzt ist aber gut. Gib den Pulli wieder her!“ Und der Igel rupfte seinen Pullover wieder an sich.

„Ihr seid die verrückteste Wildtiergruppe, die je gezähmt wurde!“ sagte die kleine Feldmaus voller Stolz. „Und jetzt bist du ein Krokodil und ich bin der Dompteur.“ sagte der Frosch zur kleinen Feldmaus. Er nahm die „Peitsche“ und schwang sie über seinen Kopf. „Wilde Tiere! Hört auf mein Kommando: Männchen machen!“ Die wilden Tiere versuchten Männchen zu machen. Und dann krümmten sie sich vor Lachen. Das war die lustigste Zirkusnummer, die auf der Koppel je stattgefunden hatte.

Geschichte von Torsten Kühnert