Heino im Sumpf

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„Unser Sohn ist ein großer Jäger“, sagte der alte König. „Er reitet alle Tage mit der Armbrust in den Wald. Aber er bringt nie ein Wild zurück, soviel er auch erlegt; denn er schenkt alles, was er schießt, den armen Leuten. Es ist ein sehr guter Mensch!“ So sagte der alte König zur Königin. Doch die Rehe im Walde dachten etwas ganz anderes. Sie hatten gar keine Furcht vor Heino; denn sie kannten ihn schon lange und wußten, daß er ihnen nichts zuleide tat. Er ritt ja immer nur durch den Wald hindurch bis an das Waldende; und am Waldende stand ein kleines Häuschen, fasz ganz zugedeckt von Bäumen und Gesträuch, und Fenster und Haustüre fast ganz zugewachsen von Efeu und Geißblatt. Vor der Tür aber stand Blauäuglein, und wenn sie den Königssohn kommen sah, leuchteten ihre großen blauen Augen vor Freude wie zwei Sterne und beschienen ihr ganzes Gesicht. – Doch Heino brachte immer und immer kein Wild nach Hause und wollte stets allein reiten; und wenn sein Vater mit ihm ritt, traf er nichts. Da merkte der alte König wohl, daß es etwas Besonderes mit dem Jagen sein müsse. Er ließ einen Diener heimlich Heino nachschleichen, und der erzählte ihm alles. Da fuhr es ihm in die Krone, und er ward sehr zornig; denn Heino war sein einziger Sohn, und er gedachte ihn mit der Tochter eines mächtigen Königs zu vermählen. Er rief daher zwei Jägerknechte, zeigte ihnen einen Klumpen Goldes, so groß wie ein Kopf, und versprach, ihnen denselben zu schenken, wenn sie Blauäuglein umbringen würde. Aber Blauäuglein hatte eine schneeweiße Taube, die saß jeden Tag auf dem höchsten Baume im Walde und sah nach dem Schloß. Wenn Heino zu Pferde stieg, um zu Blauäuglein zu reiten, flog sie schnell voran, schlug mit den Flügeln gegen das Fenster und rief: „Es rascheln die Zweiglein,
Es kommt was geschritten,
Herzliebstes Blauäuglein,
Es kommt was geritten!“ Dann stellte sich Blauäuglein vor die Haustüre und wartete, bis Heino kam. Als nun die weiße Taube die beiden Jägerknechte gegen Abend nach dem Walde schleichen sah, ahnte ihr nichts Gutes. Sie flog eilends zum Schloß an Heinos Fenster, schlug gegen die Scheiben, bis er kam und ihr aufmachte, und sagte ihm alles, was sie gesehen hatte. Da stürzte er atemlos in den Wald, und als er bei dem kleinen Häuschen ankam, hatten schon die Jägerknechte Blauäuglein gebunden und ratschlagten, wie sie es töten sollten. Da schlug er ihnen die beiden Häupter ab, trug sie nach Haus und setzte sie seinem Vater vor die Kammer auf die Schwelle. Der alte König aber konnte die ganze Nacht nicht schlafen, sondern hörte fortwährend ein leises Wimmern und Stöhnen vor seiner Tür. Als der Morgen graute, stand er auf und sah nach, was es wäre. Da standen die beiden Köpfe der Jägerknechte auf der Schwelle, und zwischen beiden lag ein Brief von Heino, in dem stand geschrieben, daß er nichts mehr weder von Vater noch Mutter wissen wolle, und daß er sich jedwede Nacht vor Blauäugleins Haus auf die Schwelle legen würde mit dem nackten Schwert auf dem Schoß. Wer da käme, ihr ein Leid zu tun, dem schlüge er das Haupt ab, wie er es den beiden Jägerknechten getan, und wenn‘s der König selbst wäre. Als der alte König dies gelesen, ward er sehr betreten. Er ging zur Königin und erzählte ihr alles. Diese aber schalt ihn aus, daß er Blauäuglein habe wollen umbringen lassen, und sagte: „Du hast alles verdorben! Wer wid nur immer gleich alles totmachen wollen! Ihr Männer seid doch gar zu schlimm, einer wie der andere! Stets heißt es: biegen oder brechen. Da sind von dir heute sechs Hemden aus der Wäsche gekommen, da fehlen wieder an allen sechsne die Hemdkragenbänder. Wo sind sie hin? Abgerissen hast du sie wieder, weil du sie verknotet hast, anstatt sie mit Geduld aufzuknüpfen. Und Heino ist geradeso wie du. Nun soll ich‘s wieder gutmachen!“ „Schon gut, schon gut“, erwiderte der König, der wohl fühlte, daß die Königin recht hatte, „sei nur ruhig und höre auf zu schelten; davon wird‘s auch nicht besser.“ Und die Königin warf sich die Nacht über unaufhörlich im Bette hin und her und überlegte sich, was sie tun wolle. Soblad es hell ward, ging sie auf den Anger und grub ein Kraut heraus, das war giftig und hatte schwarze Beeren. Darauf ging sie in den Wald und pflanzte es gerade an den Weg. Als sie zurückkam, fragte sie der König, was sie gemacht habe. Da antwortete sie: „Ich habe ihm ein Kraut in den Weg gepflanzt, darauf wächst eine rote Blume; wer sie bricht, muß sein Liebstes vergessen.“ Am nächsten Morgen, als Heino durch den Wald ging, stand das Kraut am Wege und hatte eine schöne rote Blume getrieben, die funkelte in der Sonne und duftete so stark, daß ihm fast die Sinne vergingen. Aber obschon es über Nacht stark getaut hatte, so waren doch das Kraut sowohl als die Blume ganz trocken. Da sagte er: „Was ist das für ein Kraut,
Ein Kraut, worauf‘s nicht taut?“ Da antwortete die Blume: „Ein Kraut, das niemand find‘t,
Als nur ein Königskind!“ Darauf fragte er wieder: „Und wenn ich dich nun bräch‘,
Du Blum‘ an meinem Weg?“ und die Blume erwiderte: „So blüht‘ ich noch viel schöner,
Du stolzer Königssohn!“ Da konnte er sich nicht halten und pflückte die Blume; und als er das getan, hatte er sein Liebstes vergessen und ging zu seinen Eltern ins Schloß. Als ihn seine Mutter kommen sah, hatte er die rote Blume am Wams stecken. Da wußte sie, daß alles gelungen sei, und rief den König. Der ging seinem Sohne entgegen, brachte ihm einen goldenen Helm und eine goldene Rüstung und sprach: „Ich bin alt und schwach; geh in die Welt und sieh zu, wie‘s draußen aussieht. Wenn du nach zwei Jahren zurückkehrst, will ich dir das Königreich geben.“ Darauf wählte sich Heino dreißig Knappen aus, zog mit ihnen von einem Königreich in das andere und besah sich die Herrlichkeit der Welt. – Als aber Heino nicht wiederkam, merkte Blauäuglein wohl, daß er sie verlassen habe. Jeden Morgen schickte sie die weiße Taube aus, die mußte so lange in der Welt herumfliegen, bis sie Heino gefunden. Und jeden Abend kam die weiße Taube wieder und sagte Blauäuglein, wo Heino wäre und wie es ihm ging: „Was macht mein lieber Held,
Mein junges Königsblut?“ und die Taube antwortete: „Er fährt in alle Welt
Und hat gar stolzen Mut!“ „Hat er noch mein vergessen
Und denkt er nimmer mein?“ „Er hat dein noch vergessen,
Beim Trinken und beim Essen,
Bei Regen und Sonnenschein!“ Zwei Jahre waren schon vergangen, da kam die weiße Taube eines Abends auch wieder zurück und hatte einen Blutfleck am Flügel. Da fragte Blauäuglein: „Was macht mein lieber Held,
Mein junges Königsblut?“ Da sah sie den Blutfleck am Flügel und wurde sehr traurig. „Ist er tot?“ fragte sie. „Wollte Gott, wollte Gott,
Daß er wäre tot!“ gurrte die Taube. „Im Irrwischsumpf, da ist er ertrunken,
Im Irrwischsumpf, da ist er versunken.
Wo das Schilfgras wächst,
Da liegt er verhext,
Daß Gott erbarm‘, In der Irrwischkönigin weißem Arm!“ Da hieß Blauäuglein die weiße Taube sich auf ihre Schulter setzen, damit sie ihr den Weg wiese, und machte sich auf, Heino zu suchen. Nachdem sie drei Tage gewandert war, kam sie an den Irrwischsumpf, wo Heino verzaubert lag. Sie setzte sich still an den Weg und wartete, bis es Abend wurde. Als es dunkel ward, bezog sich der Himmel, und die Wolken jagten. Prasselnd schlug der Regen in das Erlen-gebüsch; und nicht lange, so sah sie fern im Sumpf die ersten blauen Flämmchen aufsteigen. Da schürzte sie sich ihre Röcke, stieg beherzt hinab in das Schilfgras und wanderte vorwärts, unverrückt nach den Irrlichtern schauend. Es war ein beschwerlicher Weg; denn sie sank bald bis über die Knöchel ein, der Wind peitschte ihr das Haar um die Schultern, daß sie stehenbleiben mußte, um es in einen großen Knoten im Nacken zusammenzuschürzen, und der Regen lief ihr über die Wangen. Aber der Sumpf wurde immer tiefer, und die blauen Flämmchen, welche in immer größerer Zahl an allen Orten hervorstiegen, schienen sie äffen zu wollen. Denn wenn es eine Zeitlang den Anschein gehabt, als wenn sie stillständen oder gar ihr entgegenkämen, so daß sie schon hoffte, sie bald zu erreichen, so schwebten sie doch bald wieder bis zur Mitte des Sumpfes zurück oder verlöschten plötzlich, um an einer entfernteren Stelle wieder aufzusteigen. Sie sank jetzt schon bis fast an die Knie ein und konnte nicht mehr wie zwei oder drei Schritte hintereinander tun, ohne sich auszuruhen. Da hörte das Unwetter auf, die schmale Mondsichel trat zwischen den Wolken heraus, und vor ihr, inmitten einer großen dunklen Lache, erhob sich das verzauberte Schloß der Irrwisch-königin. Weiße Stufen führten aus dem totstillen Wasser in eine große, offenstehende Halle, welche von vielen Säulen von blauem und grünen Kristall mit goldenen Knäufen getragen wurde, und in buntem Gewirr tanzten in dieser Halle eine unzählbare Menge von Irrlichtern um ein besonders hell flackerndes, hoch aus ihrer Mitte hervorschwebendes Flämmchen herum. Da lösten sich plötzlich aus dem Gewühl eine Anzahl Irrlichter ab und bildeten zwei Kreise, die wirbelnd aus der Halle hervorstürzten. Und während der eine von ihnen dicht vor den Stufen des Schlosses stehenblieb, näherte sich der andere rasch, und bald erkannte Blauäuglein zwölf blasse, aber wunderschöne Jungfrauen, welche auf der Stirn goldene Diademe trugen, an denen sich vorn kleine goldene Schalen erhoben, worin die blauen Flämmchen brannten. In wildem Tanze schwebten sie an Blauäuglein heran und umringten sie; und während aus dem Schlosse eine zauberische Musik erklang, sangen sie: „In den Reihn,
In den Reihn,
Holde Schwester, Blauäuglein, herein!
In dem Schloß,
In dem Schloß,
Da winkt dir ein süßer Genoß! Sieh, wie‘s blinkt!
Wie er winkt,
Wie er grüßt, wie er grüßend dir winkt!
Vergiß, was du liebtest auf Erden,
Der Unseren eine zu werden!“ Aber Blauäuglein sah die Geister mit ihren großen klaren Augen ruhig und unverwandt an und sagte: „Ihr habt keine Macht über mich! Ob ich wieder lebendig aus dem Sumpfe komme, weiß Gott im Himmel allein; wen ich aber auch sterben muß, so werdet ihr mich doch nicht in euere Gewalt bekommen!“ Da flohen die Jungfrauen nach allen Richtungen tief in den Sumpf zurück. Statt ihrer aber schwebte der zweite Kreis Irrlichter heran, der bis dahin vor den Stufen des Schlosses hin und her getanzt hatte. Das waren zwölf wunderschöne, aber totenblasse Knaben, ebenfalls mit blauen Flämmchen über den Stirnen. Sie bildeten einen Kreis um Blauäuglein und tanzten langsam um sie her, indem sie abwechselnd ihre weißen Arme hoch über ihre Häupter erhoben und rückwärts nach dem Schlosse zeigten. Und besonders einer von ihnen näherte sich immer wieder Blauäuglein, als wenn er sie umfassen wollte; und wie sie ihn genauer ansah, so war es Heino. Da zuckte es ihr durchs Herz, als wenn sie ein eiskaltes Schwert durchführe, und sie schrie laut: „Heino, Gott steh dir bei in deiner großen Not!“ Kaum hatte sie dies ausgerufen, so fuhr ein heftiger Windstoß über den Sumpf, und die Lichter der Irrwische verloschen. Die stille Fläche der Lache kräuselte sich, und schwarze Wellen schlugen an den weißen Stufen des Schlosses empor. Dann sank das Schloss lautlos in die Tiefe, und an seiner Stelle stsanden vier Pfähle von faulem Holz, die Überreste einer alten heidnischen Fischerhütte. Vor Blauäuglein aber, im tiefen Sumpf bis an den Gürtel einge-sunken, stand Heino, leibhaftig, wie er gewesen war, aber blaß und traurig. Die Haare hingen ihm wirr auf die Stirn, und Helm und Harnisch waren verrostet. „Bist du es, Blauäuglein?“ fragte er wehmütig. „Ja, Heino, ich bin‘s.“ „Laß mich“, erwiderte er, „ich bin ein verlorener Mann!“ Doch sie gab ihm die Hand und sprach ihm Mut ein; und er versuchte einige Schritte vorwärts zu kommen. Dann blieb er stehen und sagte: „Blauäuglein, ich versinke;
Blauäuglein, ich ertrinke!“ Doch sie hielt ihn nur fester und entgegnete: „Nein, Heino, du versinkst nicht!
Nein, Heino, du ertrinkst nicht!
Halt dich an mir nur fest,
So wirst du doch erlöst!“ So half sie ihm Schritt für Schritt vorwärts und immer wieder blieb er stehen und sprach: „Blauäuglein, ich versinke;
Blauäuglein, ich ertrinke!“ Umd immer wieder tröstete sie ihn und sagte: „Nein, Heino, du versinkst nicht!
Nein, Heino, du ertrinkst nicht!
Halt dich an mir nur fest,
So wirst du doch erlöst!“ Mit unsäglicher Mühe waren sie endlich so weit gekommen, daß sie von fern schon das Ende des Sumpfes und die Straße sahen. Da blieb Heino ganz stehen und rief: „Ich kann nicht weiter, Blauäuglein! Geh du allein zurück und grüß mein Mütterchen. Du kommst wohl heraus, denn du sinkst ja nicht tief ein; aber mir geht‘s fast bis ans Herz.“ Dabei wandte er sich um und blickte nach der Stätte zurück, wo das Schloß versunken war. „Sieh dich nicht um!“ rief Blauäuglein ängstlich. Aber sie hatte kaum Zeit gehabt, dies auszurufen, als auch schon von der Mitte des Sumpfes ein einzelnes blaues Flämmchen auf beide zugeschwebt kam. Es näherte sich rasch, und die Königin der Irrwische stand vor ihnen. Sie hatte einen Kranz von weißen Wasserrosen auf dem Haupte, und ihr Diadem war eine goldene Schlange, welche sich leise durch ihr Haar und um ihre Stirn bewegte. Mit ihren glühenden Augen schaute sie Heino an, als wollte sie ihm bis ins Herz sehen. Dann legte sie ihm die Hand auf die Schulter und bat flehend: „Komm zurück, Heino!“ Und er stand und sah sie an und schwankte unstet. Da riß Blauäuglein ihm das Schwert von der Seite und schwang es gegen die Irrwischkönigin. Doch die Irrwischkönigin lächelte und sprach: „Törichtes Kind, was willst du mir tun? Ich bin nicht von Fleisch und Blut.“ Und sie faßte Heino und zog ihn mit Gewalt an sich, daß ihre schwarzen Locken über sein Gesicht fielen. Da rief Blauäuglein in ihrer Herzensangst: „Und bist du nicht von Fleisch und Blut, du entsetzliches Weib, so ist es doch dieser hier, den ich aus deinen Händen erretten will!“ Und sie zückte das Schwert noch einmal mit aller Kraft, und wie die Irrwischkönigin noch einen Versuch machte, Heino, dessen rechte Hand sie erfaßt hatte, mit sich fortzureißen, rief sie: „Heino, es tut nicht weh!“ und schlug ihm mit einem Schlage den Arm dicht am Handgelenk ab. Da verlosch auch die Flamme auf dem Haupte der Königin, und sie selber zerrann wie ein Nebelbild; die weiße Taube aber, die bisher auf der Schulter von Blauäuglein gesessen, flog auf die Schulter Heinos. „Nun bist du erlöst, Heino!“ rief Blauäuglein, als sie dies sah. „Komm, es ist nicht mehr weit zur Straße; nimm deine letzten Kräfte zusammen. Sieh, du sinkst gar nicht mehr tief ein.“ Und sie gingen weiter, aber immer noch blieb Heino oft stehen und sprach: „Blauäuglein, mein Arm brennt sehr!“ Doch sie erwiderte: „Heino, mich schmerzt‘s noch mehr!“ Aber das letzte Stück mußte sie ihn fast tragen, und als er den letzten Schritt aus dem Sumpfe getan, sank er todmüde auf die Straße nieder und schlief ein. Da nahm sie ihren Schleier und verband ihm den Arm, so daß er aufhörte zu bluten. – Als sie sah, daß er still und ruhig schlief, zog sie sich den Ring, den er ihr geschenkt, vom Finger, steckte ihm denselben an die Hand und machte sich auf den Heimweg. Sobald sie angekommen war, ging sie zum alten König und sagte zu ihm, indem sie ihn freudig mit ihren großen blauen Augen anblickte: „Ich habe Euren Sohn erlöst; er wird bald zu Euch zurückkehren. Behüt Euch Gott, mich seht Ihr nimmer wieder.“ Da zog sie der alte König an sein Herz und sprach: „Blauäuglein, meine Tochter, du kannst eine Krone tragen so stolz wie ein Königskind! Wenn du ihm verzeihen willst und einen Einarmigen zum Manne nehmen, so sollst du seine Königin sein dein Leben lang.“ Als er dies gesagt, öffnete er die Türe, und herein trat Heino und schloß Blauäuglein in seine Arme. Da war große Freude im ganzen Land, und alle Leute wollte das schöne fromme Mädchen sehen, welches den Königssohn errettet hatte. Als sie jedoch vor dem Altare standen und die Ringe wechseln sollten, vergaß Heino, daß ihm die rechte Hand fehlte, und er dtreckte dem Priester den Stumpf hin. Da geschah ein Wunder; denn als der Priester den Stumpf berührte, wuchs aus ihm eine neue Hand hervor, wie eine weiße Blume aus einem braunen Ast. Aber um das Handgelenk lief ein feiner roter Streif, schmal wie ein Faden, herum. Den behielt er sein ganzes Leben.